Ella in der Schule

Ella in der Schule

Die Buchreihe stammt aus der Feder eines Autors aus Finnland. Das merkt man. Timo Parvela schreibt seine Kinderbücher mit einem trockenen und kindlich-naiven Humor, der mich an Filme seines Landsmanns Aki Kaurismäki erinnert. Damit ist mein Geschmack in Sachen Humor schon mal ganz gut getroffen. Und der unserer Kinder auch.

Die Handlung ist aus Sicht von Ella geschrieben und wir begleiten sie im ersten Band durch ihren Schulalltag in der ersten Klasse.

Ellas Mitschülerinnen und Mitschüler sind ein lustiger und recht klar charakterisierter Haufen. Die Mädels Hanna, Tiina und Heidi finden Romantik süüüüß. Die Jungs finden das natürlich mega-öde. An Klischees wird nicht gespart, doch das stört nicht. Die kindliche Erzählperspektive glättet das ganz gut.

Für mein Empfinden sind die Jungs mit Ausnahme von Hanna, die immer gute Entscheidungen trifft, etwas stärker charakterisiert als die Mädchen, ein kleines Manko, zumindest in den ersten beiden Büchern, die wir gelesen haben: Mika fängt immer schnell an zu weinen. Pekka ist der Klassenclown mit den verrücktesten Ideen. Timo ist der Schlauberger der Klasse, der alles weiß. Der „Rambo“ heißt mit richtigen Namen Pertii, wird aber nur Rambo genannt weil er allen und allem am liebsten einfach „eins auf die Fresse geben“ will. Was mir bei aller Schrulligkeit der Kinder besonders gut gefällt ist, dass die Klassenkameraden allesamt sehr respektvoll miteinander umgehen.

Das gilt auch für den Umgang der Klasse mit ihrem Lehrer. Der hat es wahrlich nicht leicht. Im Laufe der Geschichten muss er den einen oder anderen Nervenzusammenbruch erleiden.

Meist werden die Nerven des Lehrers aus einer kindlichen Naivität heraus auf die Probe gestellt. Gleich am Anfang etwa. Weil er seit Neuestem Briefe bekommt und dabei Dinge vergisst und nervös wirkt, ist für seine Klasse der Fall schnell klar. Leute, die nervös sind, wenn sie Briefe bekommen, werden erpresst. Also muss dagegen etwas unternommen werden. Und so nimmt das gut gemeinte Unheil für den Lehrer seinen Lauf. Es endet damit, dass er unwissentlich mit einem Koffer Mickymaushefte statt Klamotten in die Flitterwochen reist. Dass er die Dinge mit Humor nehmen kann, das beweißt er schon in diesem ersten Abenteuer. „Schöne Grüße aus Entenhausen“ steht auf der Postkarte, die er an seine Schüler schickt.

Mittlerweile hat es die Ella-Reihe auf 15 Bände auf Deutsch gebracht, die beim Hanser Verlag erschienen sind. Zudem gibt es zwei Filme und diverse Hörbücher. Die Bücher finde ich zum Selberlesen für Kinder fast etwas zu tiefgründig und ironisch in Sachen Humor, oft muss man die Perspektiven ein bisschen erklären, damit der Spaß gut rüberkommt. Daher macht Ella wie ich finde am meisten Spaß wenn man die Bücher zusammen liest. Dann ist sowohl für Kinder als auch Erwachsene Lachen garantiert.