Josefine will nicht schlafen gehen

Josefine will nicht schlafen gehen

Mal ganz im Ernst: welches Kind will schon gerne schlafen gehen. Und wer kennt es nicht, dieses Gefühl aus der eigenen Kindheit, wenn man selber im Bett liegen musste, während die Erwachsenen noch fernsehen?

Das Buch von Tove Appelgren (Text) und Salla Savolainen (Illustration) aus Finnland trifft so vieles rund um das Thema Schlafen aus Kindersicht auf den Punkt. Erst ist man genervt, dass die Erwachsenen so laut sind und man nicht schlafen kann, dann ist man besorgt, weil es plötzlich so ruhig ist. Und warum überhaupt soll man in seinem eigenen Bett schlafen und nicht bei Mama und Papa?

Einzig vor der Brunnenhexe haben sich unsere Töchter gefürchtet, so dass wir diese Seite immer überspringen mussten. Die Josefine im Buch hat auch Angst, dass sie von ihr träumt.

Aber abgesehen davon läuft das Leben in der Familie von Josefine, ihrem großen Bruder Paul und ihrer kleinen Schwester Wendla herrlich chaotisch und liebevoll ab. In den unterschiedlichen Bildperspektiven, in denen die Geschichte gezeichnet ist, macht es Spaß, auf Entdeckungsreise zu gehen. Als eines Morgens Josefines Mama aus dem etwas zu vollen Bett im Schlafzimmer verschwunden ist, ist die Wohnung von oben im Aufriss gezeichnet, so dass alle Mitleser dabei helfen können, nach Mama zu suchen.

Wer das Gefühl hat, dass er mal dringend mit seinen Kindern über das Thema alleine Einschlafen reden sollte – also praktisch alle Eltern – der findet in dem Buch sicher die eine oder andere Anregung und Gesprächsgrundlage. Zitat Josefines Mama: „Ich brauch auch meinen Schlaf. Wenn ich nicht schlafen darf, kann ich nicht arbeiten und mich um die Familie kümmern. Dann werd ich wütend und reg mich auf und…“

Mittlerweile sind auch noch weitere Kindergeschichten mit Josefine und ihrer herrlich chaotischen Familie erschienen, unter anderem Josefine findet heute alles doof und Keiner hat mich lieb, findet Josefine.