Eine Superheldengeschichte für Kinder. Das ist ja schon mal eine coole Idee für ein Kinderbuch. Dabei ist Knut Käseberg (cooler Name!) alles andere als ein Held. Eher ein sehr netter und artiger Junge. Das Buch von Jasmin Schaudinn (von der ich auch schon „Edda aus dem Moospfad“ hier besprochen habe) schafft es tatsächlich, so eine Art Men in Black für Kids zu sein. Das ist mal was Besonderes.
Knut wird ausgewählt, ein Superheld der Weltrettungsabteilung TH 17 zu werden. Gleich am Anfang des Buches rekrutiert ihn Hausmeister Herbert Kleber für die Ausbildung im Fliegen, Kämpfen und Strategien entwickeln.
Damit ist schon viel Spannung im Buch. Knut lernt die anderen Kinder kennen, die auch zu Superhelden ausgebildet werden. Besonders gerne mag er Charlotte, genannt Charly. Gleichzeitig ist es gar nicht so einfach, die Ausbildung an drei Nachmittagen die Woche bei seiner vermeintlichen Tagesmutter Frau Kröh-Höck geheim zu halten. Sein bester Freund Lutz findet es außerdem gar nicht witzig, dass Knut plötzlich kaum noch Zeit für ihn hat.
Frau Kröh-Höck ist praktischerweise zugleich die Lehrerin der Superhelden für’s Fliegen. Die Superhelden fliegen in einer Art überdimensionaler Seifenblase, der Bubble. Gesteuert wird mit einer Art Tablet. Wie cool ist das denn? Oder der Schleimator: die Waffe der Superhelden, mit der Gegner einfach am Boden festgeklebt werden können.
Jasmin Schaudinn erzählt die Geschichte mit viel Phantasie und Freude am Superheldenwesen. Der erste Einsatzflug mit den Bubbles nach Island entwickelt sich dann auch schnell zum echten Abenteurer, das mit viel Spannung und Dramatik aufwartet, ohne die Kindernerven allzusehr zu strapazieren. Ein bisschen klingt an einigen Stellen der gute alte MacGyver durch. Wer sich nicht erinnert: MacGyver ist ein Typ aus einer Fernsehserie der 80er, der aus den ungewöhlichsten Dingen eine Lösung für jedes noch so knifflige Problem zusammenbasteln kann. Das passt zum Superheldengenre und ist gut gemacht.
Lustigerweise finden auch Mädchen das Buch sehr spannend. Das macht Knut Käseberg eigentlich noch einmal extra empfehlenswert.