Zarah & Zottel – Ein Pony auf vier Pfoten

Zarah & Zottel - Ein Pony auf vier Pfoten

Was für ein tolles Buch von Jan Birck (den meisten wohl bekannt als Zeichner von „Die Wilden Kerle“). Zarah will ein Pferd. Bekommt sie aber nicht. Passt nicht in den Aufzug im neuen Haus, in das sie mit ihrer Mama gerade einzieht. Aber Zarah ist ein mutiges und cleveres Mädchen. Wenn es kein Pferd sein darf, dann eben ein Pony. Das, weiß Zarah, bekommt sie im „Laden für Alles“. Genaugenommen bekommt sie ein Zottel. Ein zotteliger Hund, auf dem man reiten kann.

An den Geschichten von Zarah und Zottel ist so vieles toll und wunderbar, dass man sich wünscht, sich selber solche tollen Geschichten ausdenken zu können und sie dann auch noch selber so toll illustrieren zu können. Jan Birck zeichnet mit viel Humor und mit dem Mut, Dinge einfach mal wegzulassen, wenn sie nicht so wichtig sind, oder auch von der Fantasie eingefügt werden können. Seine Figuren sind aus dem Leben gegriffen und mit viel Witz und Überzeichnung gestaltet, so dass die Geschichten nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen Spaß machen.

Wie man schon merkt: mir machen sie auch nach mehrmaligem Lesen immer noch Spaß. Die Freunde von Zarah sind eine lustige Gang. Alles kleine, liebenswerte Käutze: Rosalie, die immer eine rosa Schleife im Haar trägt und Feenflügel auf dem Rücken. Ossi, der praktisch nie etwas mitbekommt, weil er immer nur auf sein Smartphone glotzt (besonderen Dank dafür an Jan Birck: der Spruch „Papa, du bist voll der Ossi“ hat hoffentlich die darin anklingende pädagogische Wirkung in Sachen Smartphone-Nutzung.). Oder Beule, der mit einer herrlichen namensgebenden Beule ausgestattet am liebsten nur in Socken rumläuft. Welcher Vater und welche Mutter kennt sie nicht, diese liebenswert schrulligen Typen?

Zarahs Mutter ist ebenfalls eine tolle, alles andere als eindimensionale Figur. Sie ist alleinerziehend und arbeitet nachts als Notärztin. Klar also das Zarah nur als mutiges und selbstbewusstes Kind durchs Leben kommt. Das macht auch den Kindern Mut.

Zuletzt noch ein Lob für die Geschichten. Dass man statt mit einem Pony auch wunderbar mit einem zotteligen Hund seinen Spaß haben kann und dass man auf diesem genauso gut reiten kann – einfach herrlich. Oder im zweiten Band „Zarah & Zottel – Die Sache mit der gestohlenen Zeit“: Hier spannt Jan Birck eine schöne Geschichte rund um einen Satz von Hausmeister Holzköppel (!), der den Kindern ihren Ball wegnimmt, weil sie damit eine Mülltonne umgeschossen haben und ihm damit seine „wertvolle Zeit gestohlen haben“. Diese müssen ihm die Kinder irgendwie zurückgeben, auch wenn sie sie gar nicht haben…

Im dritten Band „Zarah & Zottel und das zerbrechliche Herz“ bricht das Herz von Zarahs Mama immer wieder. Und das muss sich ändern. Was sich Zarah und ihre Freund dafür einfallen lassen ist wieder einmal eine tolle Geschichte, die wie die anderen Bände auch mit vielen witzigen und oft auf das Wesentliche reduzierten Illustrationen aufwartet.

Wir warten schon auf Band vier.

Ein Gedanke zu “Zarah & Zottel – Ein Pony auf vier Pfoten

Kommentare sind geschlossen.