Das vom britischen Illustrator Chris Riddell geschriebene und gezeichnete Kinderbuch ist ein toller Krimi für Kinder. Die Geschichte glänzt neben den wunderschönen Tusche-Illustrationen mit einer spannenden und sehr kindgerechten Handlung. Mitdenken und Miträtseln ist dabei durchaus erlaubt.
Riddell ist einer der bekanntesten Kindbuch-Illustratoren Großbritanniens. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Das merkt man.
Die Welt, in der Ottoline mit ihrem treuen Begleiter Mr. Munroe lebt, hat ihren ganz eigenen Charme. Alles ist in dem Hardcover-Band in schwarz-weiß mit roten Akzenten gezeichnet. Dabei erinnern die Szenen sehr an die Zeit um den Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Buch spielt vielleicht in dieser Periode, weiß man aber nicht. Denn manchmal trägt Ottoline auch mal einen Hoodie mit dem Aufdruck „Grosse Stadt“. Das wirkt auf mich sehr frisch und losgelöst von allzu exakter Historientreue. Die Kinder stört es ohnehin nicht im Geringsten.
Ottoline lebt im 24. Stockwerk eines Hochhauses. Das heißt wegen seiner Form Pfeffermühlenhaus. Ihre Eltern sind in der Welt unterwegs. Offenbar reisen sie hauptsächlich mit einem Dampfschiff. Sie kommunizieren mit ihrer Tochter nur über Postkarten. Darin finden sich dann auch hin und wieder Anweisungen für Ottoline wie „PS. Putze doch bei Gelegenheit deine Schuhsammlung.“ Zurückbleiben viele Kuriositäten als Reiseandenken. Eine Sammlung vierschnäbeliger Teekannen beispielsweise.
Kurzum: Alles in den Geschichten mutet sehr phantastisch an. Dabei Gelingt es Riddell die Dinge mit einer Aura von Kuriosität und Wundersamkeit zu erzählen. Er schafft das ohne dass es Kindern Angst machen würde.
Schließlich ist Ottoline ja auch trotz der Abwesenheit der Eltern nicht allein. Mr. Munroe stammt aus den norwegischen Sümpfen. Dort haben ihn die Eltern von Ottoline bei einer ihrer Forschungsreisen entdeckt. Man sieht von ihm nicht viel, außer seine bodenlangen Haare und die zotteligen Füße. Er kann es nicht ausstehen, wenn man ihm die langen Haare bürstet. Ottoline dagegen hilft genau das beim Nachdenken.
Im Buch von der gelben Katze entdeckt Mr. Munroe an einem Laternenpfahl vor Grubermanns Koreanischem Theater (!) eine Vermisstenanzeige für den Penangischen Schoßhund Fluffi. Was das alles mit der mysteriösen Schoßhund-Vermittlung zu tun hat, das finden Ottoline und Mr. Munroe im Lauf der Handlung zusammen mit den Lesern heraus.
Entstanden ist das Buch im englischen Original bereits 2007, auf Deutsch dann 2008. Während die englische Originalserie vier Bücher enthält, sind auf Deutsch beim Carlsen-Verlag leider nur zwei Ausgaben erschienen. Neben „Ottoline und die gelbe Katze“ ist auch noch „Ottoline und das Schulgespenst“ erhältlich. Beide Ausgaben sind offenbar allerdings nur noch gebraucht zu beziehen.
2 Gedanken zu “Ottoline und die gelbe Katze”
Kommentare sind geschlossen.